deutsch | english
kunstraum niederoesterreich

SOCIAL GLITCH

Radikale Ästhetik und die Konsequenzen extremer Ereignisse

Kuratiert von: Sylvia Eckermann, Gerald Nestler, Maximilian Thoman

 

  1. Eine Ausstellung im KUNSTRAUM NIEDEROESTERREICH 25 09 - 05 12 2015
    mit Projekten im öffentlichen Raum Wiens und in Zusammenarbeit mit TONSPUR Kunstverein Wien und WUK.performing.arts

 

WERKE NEXT > Harun Farocki (DE)

 

SYLVIA ECKERMANN (AT)

 

Sylvia Eckermann

Sylvia Eckermann, Singularium, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Eva Würdinger

 

 

SYLVIA ECKERMANN (AT)

 

SINGULARIUM, 2015

Interpassives Objekt. 4-Kanal Sound. Polystyrolplatten- und spiegel, 4 Lautsprecher, Monitor, Kamera, Computer, 160 x 160 x 80 cm.

Komposition der Stimmen: Szely. Konstruktion: Bela Eckermann.

 

Die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit des Individuums ist nicht mehr nur Behauptung. Sie wird gemessen und evaluiert. Die Messung erzeugt das Gemessene. Das durch digitale Methoden vermessene Individuum wird unter der Datenlupe modifiziert. Aus Zahlen werden Normen, aus Maßen werden Maßstäbe. Durch diese "Reduktion der Komplexität" (Niklas Luhmann) ordnen Zahlen unsere Welt. Vom Ordnen zum Bewerten ist nur ein kleiner Schritt. Die Bewegung unserer Körper, Handlungen und Gefühle, sowie unser Kapital stehen unter dauerhafter Beobachtung. Wir befinden uns in einem gewaltigen Feedback-Loop, gespeist aus den Daten unseres eigenen Verhaltens. Das Kollektiv der Datengeber sind die Berechneten die nicht zurückrechnen können – sie werden durchschaut und können nicht zurückschauen. Diese Intransparenz ist Ausdruck der Macht, nicht des Wesens der Algorithmen.

 

In diesem Spannungsfeld bewegt sich SINGULARIUM – ein invertierter Kristall als Blackbox, in den die Besucherin eintaucht. In der Begegnung mit dem eigenen Fremdbild erfährt sie, distanziert und fragmentarisch, eine "Realität die unwahrscheinlich ist" (Elena Esposito), sich aber dennoch konkretisiert.

Sylvia Eckermann, Singularium, 2015, Detail innen, Foto: Eva Würdinger

Sylvia Eckermann, Singularium, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Eva Würdinger