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Kuratiert von: Sylvia Eckermann, Gerald Nestler, Maximilian Thoman
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INES DOUJAK & JOHN BARKER (AT/GB)
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Ines Doujak, 06 Kriminalaffe, 2015, Ausstellungsansicht, Foto: Andi Diem |
INES DOUJAK & JOHN BARKER (AT/GB)
06 Kriminalaffe, 2015 Wandtapete, Skulptur (Schaum, Haare), Performance. Ines Doujak mit John Barker und Matthew Hyland
Die fundamentale Frage lautet doch: Warum sind die Dinge so wie sie sind?
Das Paradies ging verloren, dem Vernehmen nach aus Verschulden der Frau. Bis zu diesem Zeitpunkt bestand für das glückliche Paar keine Notwendigkeit zu arbeiten – die Früchte des Baumes erfüllten ihre sämtlichen Bedürfnisse. Seither haben nur faule Schlawiner wie die Affen es ohne Arbeit durchs Leben geschafft, rundum sorglose Jäger und Sammler, nur dann zur Jagd bereit, wenn wenig Mühe damit verbunden war. In der Gefangenschaft haben sie gelernt, für ihr Abendessen zu singen; in den Zoos mussten sie lernen, sich die Köpfe an den Gitterstäben ihrer Käfige nicht blutig zu schlagen; in Versuchsanstalten wie jener Wolfgang Köhlers, des Mitbegründers der Gestaltpsychologie, mussten sie all ihren Scharfsinn zusammennehmen, um an das benötigte Fressen zu kommen. Den Arbeitern im Kapitalismus, in der ältesten Management-Wissenschaft als "intelligente Gorillas" beschrieben, wurde schon immer ihr Scharfsinn abgenommen und im Interesse der Kapitalakkumulierung eingesetzt, was dann Effizienz genannt wurde. Doch dieser Scharfsinn muss immer beschnitten werden, damit er ja nicht dazu benutzt wird, aus dem Käfig auszubrechen und ein Leben ohne die Herren anzustreben. Derart Beschneidungsmaßnahmen umfassten Strategien wie den spaltenden Rassismus, für den das Bild des stupiden und bedrohlichen Affen herhalten musste, und den Entzug der Überlebensgrundlagen für einen überwiegenden Teil der Weltbevölkerung. Wie bei den Affen in den Versuchslaboren besteht das Ziel darin, keine Zeit für die grundlegende Frage übrig zu lassen: Warum sind die Dinge so wie sie sind? |
Ines Doujak, 06 Kriminalaffe, 2015, Wandtapete, Detail |